Geleitwort von D. Patrick Miller
Vorwort und Dank
Über den Autor
Erster Teil - Ein Flüstern im Traum
1 Arten und Pursah erscheinen
2 Die J-Untergrundbewegung
3 Das Wunder
4 Das Geheimnis der Existenz
5 Der Plan des Ego
Zweiter Teil - Erwachen
6 Die Alternative des Heiligen Geistes
7 Das Gesetz der Vergebung
8 Erleuchtung
9 Nahleben-Erfahrungen
10 Die Kranken heilen
11 Eine ganz kurze Geschichte der Zeit
12 Die Tagesschau sehen
13 Wahres Gebet und Fülle
14 Besser als Sex
15 Blick in die Zukunft
16 Tote erwecken
17 Vom Verschwinden des Universums
Quellenangaben
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Pursah: Wenn sich Gelegenheit für Vergebung bietet, gehört die Erinnerung dazu, dass du träumst. Du hast den Traum erfunden und die Figuren darin für dich agieren lassen, damit du deine unbewusste Schuld außerhalb von dir siehst. Wenn du dich daran erinnerst, dass du träumst, dann sind nur deine eigenen Projektionen da draußen. Wenn du das glaubst – und Glaube entsteht nur durch Übung und Erfahrung -, braucht das, was du siehst und jetzt vergibst, dich nicht mehr zu beeinflussen. Wie es im Kurs heißt:
Das Wunder legt fest, dass du einen Traum träumst und dass sein Inhalt unwahr ist. Das ist ein entscheidender Schritt im Umgang mit Illusionen. Niemand hat vor ihnen Angst, wenn er wahrnimmt, dass er sie erfunden hat. Die Angst wurde an ihrem Platz gehalten, weil er nicht sah, dass er Autor des Traumes war und nicht eine Figur im Traum. (T-7:1-4) S. 596
Dieses Zitat stammt aus dem Abschnitt „Die Umkehrung von Wirkung und Ursache“, in dem auch steht:
Das Wunder ist der erste Schritt darin, der Ursache die Funktion der Ursächlichkeit und nicht die der Wirkung zurückzugeben. (T-9:3) S. 597
Gary: Es ist also mein Traum und nicht der Traum eines anderen, weil es nur einen gibt. Eigentlich gibt es niemanden und nichts da draußen außer meinen Projektionen, die ich jetzt zurücknehme, indem ich die Verantwortung dafür übernehme.
Pursah: Ja. Das heißt aber nicht, dass es nicht scheinbar getrennte Geister gibt, die tatsächlich hier zu sein glauben. Wie du müssen auch sie die Wahrheit lernen, damit der ganze Geist wieder eins wird. Das wird mit der Zeit zu einer festen Haltung, aber am Anfang hilft es, an ihre verschiedenen Komponenten zu denken. Wenn du Ursache bist und nicht Wirkung, dann gehört zur Vergebung auch, sowohl deinen projizierten Bildern als auch dir dafür zu vergeben, dass du sie träumst. Du weißt es heißt im Kurs, du sollest deinem Bruder vergeben, was er nicht getan hat. Das wäre wahre Vergebung, denn dann verleihst du dem Fehler keine Wirklichkeit, was ebenfalls im Kurs steht. Du machst deine Illusion nicht wahr, du bringst sie zur Wahrheit. Es ist Zeit, dir dafür zu vergeben, dieses ganze Durcheinander überhaupt zu träumen. Wenn nichts geschehen ist – und der Kurs lehrt, dass nichts geschehen ist -, dann bist du unschuldig. Wenn du deinen Brüdern und Schwestern vergibst, geht es deinem Geist gleichzeitig auf, dass dir vergeben ist. Wir haben die Kursstellen ja schon zitiert, der zufolge du dich so siehst, wie du andere siehst.
[…]
Der Heilige Geist nimmt genau das, was das Ego zu seinem Schutz gemacht hat, und nutzt es zum Aufheben des Ego. Was Er verwendet dient nur zum Guten. Mach dir keine Gedanken über Resultate auf der Formebene, die auch ausbleiben können. Sei dankbar für das, was die Vergebung und der Heilige Geist für dich tun. Indem du deinen Brüdern und Schwestern wie beschrieben vergibst, verbindest du dich mit dem, was du wirklich bist. Du sagst der Welt und den wahrgenommenen Körperbildern, ihr Verhalten habe keine Wirkung auf dich, und wenn sie keine Wirkung auf dich haben, existieren sie nicht wirklich getrennt von dir. Somit gibt es in Wirklichkeit keine Trennung. Damit kommen wir zum wichtigsten Teil der vergebenden Haltung: Vertraue auf den heiligen Geist und wähle Seine Stärke.
Der Frieden des Heiligen Geistes wird dir gegeben, wenn du deinen Teil tust. Er heilt den unbewussten, dir verborgenen Gesamtgeist und gibt dir gleichzeitig seinen Frieden. Vielleicht stellt sich nicht immer Frieden ein, aber manchmal schon. Gelegentlich überrascht er dich vielleicht so, dass dich etwas nicht aufregt, was dich sonst auf die Palme bringt. Das alles führt dich ins Himmelreich zurück, denn mit dem Heiligen Geist verrichtest du Arbeit, um den Zustand des Friedens zu erlangen, und das ist der Zustand des Himmelreichs.
Die Vergebung bereitet dich auf die Rückkehr ins Himmelreich vor:
Die Fähigkeit, in dieser Welt die Wahrheit anzunehmen, ist auf der Wahrnehmungsebene das Gegenstück zum Erschaffen im Himmelreich. Gott wird seinen Teil tun, wenn du den deinen tust, und seine Gegengabe im Tausch für den deinen ist der Austausch der Wahrnehmung gegen die Erkenntnis. (T 3:3-4) S.183
[…]
Es kann aussehen, als nähmen andere deine Vergebung nicht an. Das spielt keine Rolle. Der Heilige Geist bewahrt deine Vergebung in ihrem Geist, bis sie bereit sind, sie zu akzeptieren. Es spielt nicht einmal eine Rolle, ob der Betreffende noch in einem Körper „lebt“ oder nicht. Der Heilige Geist überbrückt den Graben zwischen den verschiedenen Aspekten deines Geistes und macht dich wieder ganz. Im Kurs steht über dich und den, dem du vergibst:
Der Heilige Geist ist sowohl in deinem wie in seinem Geist, und er ist eins, weil es keinen Graben gibt, der sein Einssein von sich selbst trennt. Der Graben zwischen euren Körpern ist belanglos, denn was in ihm verbunden ist, ist immer eins.
(T.7:1-2) S.602
Gary: Toll. Wenn ich das richtig notiert habe, besteht die Vergebung aus folgenden wichtigen Komponenten:
- Ich erinnere mich, dass ich träume,
- Ich vergebe sowohl meinen projizierten Bildern
- Und mir, dass ich sie träume, und ich vertraue auf den Heiligen Geist und wähle seine Stärke.
Mein Traum, die Trennung von Gott sein wirklich, ist die Ursache des Problems, und die Vergebung des Heiligen Geistes ist die Lösung.
Pursah: Sehr gut. Das wär’s in groben Zügen. In einer Zusammenfassung über die Vergebung des Kurses heißt es:
a) Die Ursache muss identifiziert
b) Und dann losgelassen werden,
c) damit sie ersetzt werden kann. (Ü 5:2) S.34
So erinnert man sich an Gott. Dem Kurs zufolge erfordern die ersten beiden Schritte unsere Mitwirkung, der letzte nicht. (Ebd., 5:3-4)
Für den Teil des Heiligen Geistes sind nicht wir verantwortlich. Deshalb sagte ich, du müssest ihm vertrauen.
Es hilft trotzdem, dir vorzustellen, dass du seine Stärke wählst, weil du am Ende dasselbe bist wie Er und Christus. In der heiligen Dreifaltigkeit gibt es keine wirkliche Trennung. Sie war nur ein theologisches Mittel, um den Gläubigen christliche Vorstellungen verständlich zu machen. Durch wahre Vergebung wird dir bewusst, dass du dasselbe bist wie J und der Heilige Geist – mit Gott und Christus eins.
Im Himmel werden keine Unterschiede anerkannt, weil es dort keine gibt. Dafür gibt es ein ständiges Hochgefühl, das alles in den Schatten stellt, was du hier erfahren kannst, weil es jenseits aller Hochgefühle liegt. Einen Hauch dieser gemeinsamen Einheit und Freude, die jeder Beschreibung spottet, kannst du sogar in diesem Leben erahnen. Darüber erzählen Arten und ich dir noch ein wenig mehr, wenn wir dich das nächste Mal erwischen.
[…]
Irgendwann wird dir das Denksystem des Kurses in Fleisch und Blut übergegangen sein, und seine Anwendung wird dir immer weniger Mühe machen. Manchmal brauchst du nicht einmal daran zu denken. Er ist eine Art des Seins. Dann wird es Zeiten geben, in denen du über den Kurs nachdenkst. Das stärkt deine vergebende Haltung. Es braucht in der Illusion Zeit und viel Übung, bis du völlig nach dem Denksystem des Heiligen Geistes handelst und schließlich dazu wirst. Du wirst es schaffen, und du wirst den Kurs von innen heraus und intellektuell verstehen. Das ist eine großartige Erfahrung.
[…]
Es geht um die Erfahrung, was du wirklich bist, nicht was du zu sein glaubtest. Ich werde dir als Hilfe gleich noch ein Beispiel für einen vergebenden Gedankengang nennen. Nimm ihn und die wichtigsten Vergebungskomponenten, das gesamte Denksystem des Kurses, das wir dir erklärt haben, alles, was du lernst und alle erwähnten Zitate in dein Denken auf. […] Je mehr du weißt, desto eher erinnerst du dich an das Denksystem des Kurses, wenn du es am meisten brauchst, nämlich dann, wenn alles schief läuft.
Gary: Du meinst, wenn das Leben richtig unerträglich wird.
Pursah: Mehr oder weniger unerträglich ist nicht von Belang. Es ist genauso wichtig, Kleinigkeiten wie anscheinend Wichtiges zu vergeben. Alles, was deinen Geistesfrieden stört, stört eben deinen Geistesfrieden und ist nicht der Frieden Gottes. Sei bereit alles gleichermaßen zu vergeben. Deshalb heißt es im Kurs, alles Wunder seien gleich T 1:3 S.3 Mit der Zeit wirst du erkennen, dass die Dinge, die dir unwichtig erscheinen, und andere, die dir wichtig erscheinen, gleich sind.
Gary: So wichtig wie (für mich) Hawaii? […]
Pursah: Ja. Vergeben bedeutet nicht, dass du irgendetwas auf der Formebene aufzugeben brauchst. Dass du so an Hawaii hängst, ist eine von unzähligen Arten, wie sich dein Ego an den Körper und die Welt klammert. Du wirst es vergeben müssen. Es verdeckt deinen unbewussten Widerstand gegen die Tatsache, dass es keine Welt gibt. Wie du wollen die meisten nicht hören, dass ihre Träume und Leidenschaften eigentlich falsche Götzen sind, ein Ersatz für Gott und den Himmel. […] Aber weißt du, es ist nichts verkehrt an deinem Traum, wenn du ihn verstehst und vergibst. Vergib, und dann tu, was du und der Heilige Geist wollt. Viel Spaß dabei!
[…]
Gary: Wenn ich das richtig begriffen habe, nehme ich also folgende Haltung ein: Ich sehe mir die Traumfiguren an und denke: „Die Schuld, von der ich dachte, sie sei in dir, ist nicht in dir, Sie ist in Wirklichkeit in mir, weil es nur einen gibt und du nur eine Figur bist, die ich für meinen Traum erfunden habe. Ich kann mir vergeben, weil ich dir vergebe, und nur indem ich dir vergebe. Das liegt daran, dass du ein Symbol dessen bist, was in meinem Unbewussten ist. Wenn du schuldig bist, bin auch ich schuldig, aber wenn du unschuldig bist, bin auch ich unschuldig.“
Dann beginnt mein Geist dank der wahren Vergebung, die uns „beiden“ etwas vergibt, was wir eigentlich nicht getan haben, allmählich zu begreifen, dass er unschuldig ist. Wenn ich immer weiter vergebe, gibt es immer weniger Streit. Es spielt nicht einmal eine Rolle, ob ich immer wieder denselben Bildern vergebe. Sie sehen zwar gleich aus, aber eigentlich wird einfach nur mehr Schuld vergeben und losgelassen. Wenn der Frieden wieder einkehrt, so besagen die geistigen Gesetze, dass die Ausrichtung meines Geistes durch das Denksystem bestimmt wird, dem er folgt. Und es gibt nur zwei Denksysteme, auch wenn es viele zu sein scheinen.
Wenn ich meine Vergebungshausaufgaben mache und Tag für Tag die Dinge vergebe, mit denen ich mich auseinander setzen muss, die mich nerven oder auch nur ein ganz klein wenig irritieren, dann gehe ich mit dem Heiligen Geist zum Himmel. Ich helfe meine Bilder loslassen, damit auch sie dorthin gehen, aber um das alles kümmert sich der Heilige Geist.
Pursah: Du bist ein guter Schüler, mein Lieber. Natürlich bist du eigentlich bereits im Himmel, nur weißt du es nicht. Dein Geist ist dessen nicht gewahr. Du hast Gott und den Himmel in Wirklichkeit nie verlassen. Wenn die Trennung von Gott nie geschehen ist, ist das zwangsläufig so, nicht? Deshalb sagte J in meinem Evangelium über das Himmelreich: »Es kommt nicht, indem man es erwartet. Man wird nicht sagen: „Seht hier“ Oder: „Seht dort“ Das Reich des Vaters ist vielmehr ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht.« Im Kurs fragt er dich:
Warum auf den Himmel warten? Diejenigen, die das Licht suchen, bedecken nur ihre Augen. Das Licht ist jetzt in ihnen. (Ü 1:1-3) S.357
Du musst zusammen mit dem Heiligen Geist daran arbeiten, deine Augen zu öffnen und deinen Geist in den Zustand zu bringen, in dem du aus dem Traum erwachen kannst und dessen gewahr wirst, was und wo du in Wirklichkeit bist. Egal wie schwer zu glauben es dir in deinem jetzigen Zustand fallen mag, alle deine Leben waren nur eine gigantische Reise im Geist nach nirgendwo. Um an den Punkt zu gelangen, wo dies als Fakt erlebt wird, ist Arbeit nötig. Tu es also. Denke Vergebung und sage nichts, denn man vergibt still. Mach den Kurs, Gary. Vereinfache ihn nicht. Geh nicht in die Falle zu glauben, du könntest einfach zu Gott beten und alles regle sich dann von selbst. Das ist ein Märchen. Im Kurs heißt es zum Satz: »Ich will den Frieden Gottes«:
Diese Worte zu sagen ist nichts. Doch diese Worte zu meinen ist alles.
(Ü-1:1-2) S.348
Und später in der gleichen Übungsbuchlektion steht:
Wirklich meinen, dass du den Frieden Gottes willst, heißt, allen Träumen zu entsagen. (Ebd., 5:1)
Wenn du wirklich meinst, dass du den Frieden Gottes willst, zeigst du es nicht mit Worten, sondern durch Vergebung. Wenn du diesem Freakplaneten wirklich die Luft rauslassen willst, musst du deine Vergebungsaufgaben machen. Das heißt, wie du eben sagtest, dass du die wahre Vergebung des Kurses mit allem übst, mit dem du dich im Alltag auseinander setzen musst. Das sind die Lektionen, von denen der Heilige Geist möchte, dass du sie lernst. Du wirst sie nicht immer perfekt oder auch nur gut ausführen. Manchmal wirst du sie auf später verschieben. Kein Problem. Eine Erinnerung ist genauso real wie jedes andere Bild. Sie sind alle gleich. Vergib ihnen, werde frei und befreie gleichzeitig die Welt. Wir sagten beim ersten Besuch, du würdest die Welt erlösen, indem du dich auf deine eigenen Vergebungslektionen konzentrierst, nicht auf die der anderen. Das Gesetz der Vergebung lautet:
Die Angst bindet die Welt. Die Vergebung gibt sie frei.
(Ü-Titel) S. 469
[…]
Jede Verstimmung, vom leichten Verdruss bis zur heftigen Wut, ist ein Warnzeichen und sagt dir, dass deine verborgene Schuld aus den Winkeln deines Unbewussten an die Oberfläche dringt. Stell dir diese Verstimmung als zu befreiende Schuld vor, indem du dem Symbol vergibst, das du damit verbindest. Das Ego versucht, dir die Schuld außerhalb von dir zu zeigen, indem es den Grund dafür auf ein illusorisches Bild projiziert. Das Ego-Denksystem versucht, Abstand zwischen dir und der Schuld zu schaffen, und jeder geeignete Gegenstand oder Mensch ist dazu gut genug.
Auf Verleugnung folgt immer Projektion. Jeder muss seine unterdrückte Schuld auf andere projizieren – oder sie richtig vergeben. Das sind die einzig beiden Möglichkeiten, die es gibt, wie komplex die Welt auch immer aussieht. Wenn du den Spieß erfolgreich gegen das Ego umdrehen und die Oberhand gewinnen möchtest, musst du auf Verstimmungen oder Ärger als Warnzeichen achten, nicht mehr darauf reagieren und anfangen zu vergeben. So gewinnst du.
Gary: Und daran denken, dass es nur ein Traum ist.
Pursah: Das ist der Hintergrund, die Grundhaltung. Wer nicht bereit ist zu vergeben, wird dir nicht zustimmen.
[…]
Begreife etwas: Wenn es im Kurs heißt, es gebe keine Hierarchie der Illusionen, und wenn ein Wunder ein Wechsel der Wahrnehmung ist, bei dem du zum Drehbuch des Heiligen Geistes überwechselst, dann ist ein Wunder nicht wichtiger als ein anderes.
[…] Eine Erkältung zu vergeben, (ist) ebenso wichtig, wie einen körperliche Angriff zu vergeben, und eine leichte Beleidigung vergeben ist ebenso wichtig, wie den Tod eines geliebten Menschen zu vergeben.
[…]
Wenn du weißt, dass es dein Traum ist, weißt du irgendwo auch, dass es eigentlich keine Ungerechtigkeit gibt.
[…]
Gary: Du hast mir jetzt praktische Grundlagen vermittelt, aber ich habe das Gefühl, als sei es nicht so einfach, wie es bei dir klingt.
Pursah: Doch, es ist einfach, Gary, aber ich habe nie gesagt, es sei leicht. Ich habe sogar gesagt es sei schwierig. Sich zu erinnern, wenn einen das Geschehen einholt, ist es am schwierigsten. Manchmal scheint es nahezu unmöglich, das ist es aber nicht. Es ist machbar und lohnt sich wirklich. […] Ich habe monatelang zum Vergeben (einer) Situation gebraucht. Manchmal dachte ich noch Jahre später daran und musste einiges noch einmal vergeben. So geht es bei den schwierigsten Vergebungslektionen im Leben. Aber unterdessen lernst du, dass es ebenso wichtig ist, scheinbar Geringfügiges zu vergeben. Am Ende ist dir klar, dass eigentlich alles dasselbe ist.
Je mehr du übst, desto besser gelingt es dir, und manchmal wird es dir leichter vorkommen. Der Schlüssel ist, es zu tun und nicht aufzugeben.
[…]
Wenn es im Kurs heißt: »Weshalb auf den Himmel warten?«, heißt das auf dieser Ebene hier, dass du den Frieden Gottes jetzt erfahren kannst. Der Kurs lehrt, dich mit dem Heiligen Geist zu verbinden und deine Rechtgesinntheit zu nutzen sei in der Wahrnehmung das Gegenstück zum Erschaffen im Himmelreich. Du brauchst nicht zu warten, um dich gut zu fühlen. Du wirst oft Frieden erleben, wenn du den heiligen Augenblick wählst. Es braucht letztendlich viele solche Erfahrungen, um den heiligen Augenblick der Erleuchtung zu erlangen.
[…]
Gary: Muss ich diese Vergebungsgedanken immer genau richtig anwenden?
Pursah: Nein.
Gary: Ich muss nicht innerlich genau die richtigen Worte sagen?
Pursah: Nein. Du brauchst nicht alle Einzelheiten richtig zu machen. Wenn du es erst einmal richtig verstanden hast, gehen sie dir in Fleisch und Blut über – deshalb erwarten wir auch von dir, dass du weiterhin lernst und dein Lernen vertiefst. Wenn vergebende Gedanken in deinem Geist vorherrschen, dann heißt das, dass der Heilige Geist das Steuer übernimmt.
Tatsächlich ist es so: Jedes Mal, wenn du irgendeinen der heute besprochenen Gedanken denkst, heißt das, dass du J oder den Heiligen Geist zum Lehrer gewählt hast, und das ist ein heiliger Augenblick. Wenn du dich daran erinnerst, eher im Sinn der Quanten- als der Newton’schen Physik vergibst und deine Brüder und Schwestern als so unschuldig siehst, wie du es bist, dann ist das ein Wunder. Und wenn du dich mit deinen Brüdern und Schwestern als eins in Christus verbindest, dann ist es nicht die besondere Beziehung des Ego, sondern eine heilige Beziehung.
Wenn du das Denksystem des Heiligen Geistes anwendest, kannst du nicht fehlgehen. Der Heilige Geist kennt deine Absicht, ohne dass du sie auszuformulieren brauchst. Aber du musst so denken lernen, damit diese Gedankengänge die Oberhand gewinnen. Verwende die heutigen Ideen, dann ergibt es sich.
Ich will dir als Zusammenfassung noch ein Beispiel für einen vergebenden Gedankengang mitgeben. Es hilft immer, nach Überraschungen des Ego Ausschau zu halten. Man muss auf Draht sein, um zu tun, was der Kurs empfiehlt, und seine Wachsamkeit nur für Gott und sein Reich einsetzen. Wie es im Kurs heißt:
Wunder entstehen aus einem wunderbaren Geisteszustand oder einem Zustand der Bereitschaft für Wunder. (T-6) S.43
Im folgenden Beispiel kannst du das Wort du durch jeden Menschen, jede Situation und jedes Ereignis ersetzen. Improvisieren ist in Ordnung, wenn die Grundgedanken beibehalten werden. Merke dir auch, dass der Heilige Geist beim Vergeben die unbewusste Schuld aus deinem Geist tilgt und das Universum heilt, ob du dich erinnerst, Ihn darum zu bitten oder nicht. Das ist seine Aufgabe, und Er führt sie vollkommen aus. Du brauchst dich nur an deine Aufgabe zu erinnern, wenn nicht sofort, dann wenigstens später. Vergisst du es ganz, kannst du sicher sein, dass das Drehbuch des Ego dir bald eine ähnliche Gelegenheit bieten wird, die sich genauso gut dafür eignet.
Wahre Vergebung
Beispiel für einen vergebenden Gedankengang
Du bist eigentlich gar nicht hier. Wenn ich dich für schuldig oder die Ursache des Problems halte, dich aber erfunden habe, dann müssen die eingebildete Schuld und Angst in mir sein. Da die Trennung von Gott nie stattgefunden hat, vergebe ich uns »beiden«, was wir nie getan haben. Übrig bleibt nur die Unschuld, und ich verbinde mich in Frieden mit dem Heiligen Geist.
Du kannst dieses Beispiel so oft anwenden, wie du willst, um dir die Vergebung zur Gewohnheit zu machen.
[…]
J sagt in seinem Kurs, er wisse, dass du ihm am Ende zuhören und wahre Vergebung üben wirst.
Und so werden alle Spuren der Hölle, die geheimen Sünden und die versteckten Hassgefühle vergangen sein. Und alle Lieblichkeit, die sie verbargen, wird unserer Sicht erscheinen wie Himmlische Gefilde, um uns hoch über jene Dornenwege zu erheben, auf denen wir gereist sind, bevor der Christus erschien. (T-9:2-3) S. 671